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Beschlussvorlage - 2022/1423

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Beratungsfolge

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Beschlussentwurf

Der Entwurfsplanung mit Stand 06/2022 wird zugestimmt.

 

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Sachverhalt

Die Sanierung und der Ausbau der Sporthalle Wehrden in der Saarstraße wurde als städtebauliche Einzelmaßnahme in das Förderprogramm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ aufgenommen. Es handelt sich dabei um ein Sonderprogramm der Städtebauförderung von Bund und Land für Vorhaben in bereits laufenden Gesamtmaßnahmen und innerhalb eines bereits bestehenden Fördergebiets.

Als Teil der sozialen Infrastruktur spielen Sportstätten vor Ort eine besonders wichtige Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die soziale Integration und die Gesundheit der Bevölkerung. Dahingehend werden mit dem Investitionspakt Sportstätten insbesondere folgende Ziele verfolgt:

- Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse

- Schaffung von Orten zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der sozialen Integration aller Bevölkerungsgruppen,

- Förderung der Gesundheit der Bevölkerung.

 

Bei der Sporthalle in der Saarstraße handelt sich um eine solche Sportstätte inmitten des Soziale Stadt-Gebiets „Wehrden und Innenstadt“ mit großer Bedeutung für den Breitensport über Sport- oder sonstige Vereine und Gruppierungen im Stadtteil.

 

Gebäudebeschreibung

Die Sporthalle in der Saarstraße wurde 1957 als zweigeschossiger Massivbau an das bereits 1894 errichtete ehemalige Schulgebäude zur Nutzung als Schulturnhalle angebaut. Ein eingeschossiger Flachdachbau verbindet die eigentliche Halle mit dem historischen, aber nicht unter Denkmalschutz stehenden Schulgebäude und dient als Eingang zur Turnhalle. 1979 wurde an der nördlichen Seitenwand der Turnhalle ein ebenfalls eingeschossiger Geräteraum angebaut. Die Halle mit Nebenräumen nimmt somit derzeit eine Grundfläche von rd. 470 m² ein. Im rückwärtigen Bereich des Gebäudekomplexes aus Sporthalle und ehemaligem Schulgebäude (jetzt Interkulturelles Kompetenzzentrum) befindet sich eine ca. 950 m² große asphaltierte Hoffläche. Die insgesamt 3.361 m² große städtische Parzelle beinhaltet darüber hinaus einen öffentlichen Kinderspielplatz.

 

Sporthallennutzung

Nach Aufgabe der Schulnutzung 1984 wurden die im städtischen Eigentum stehenden Schulgebäude und Turnhalle der Arbeitskammer zur Verfügung gestellt, die dort zunächst eine Schülerhilfe einrichtete, was den Beginn der Gemeinwesen- und Intregrationsarbeit im heutigen „Interkulturellen Kompetenzzentrum“ darstellte. Das Interkulturelle Kompetenzzentrum setzt sich heute zusammen aus der Arbeitskammer des Saarlandes und aus dem gemeinnützigen Verein BARIŞ - Leben und Lernen e.V., der 1986 von Mitarbeitern der Schülerhilfe zusammen mit Eltern und interessierten Bürgerinnen verschiedener nationaler Herkunft gegründet wurde.

Die angebaute Sporthalle steht dem Interkulturellen Kompetenzzentrum im Rahmen ihrer Aktivitäten für Kinder und Jugendliche sowie sonstige Gruppen für ein regelmäßiges Sportangebot und auch entsprechende Freizeitangebote (Tanzen, Theater) zur Verfügung.

Die Hauptnutzung der Halle erfolgt durch örtliche Vereine zum Training und durch sonstige Gruppen für Breitensportaktivitäten. So ist die Halle derzeit bereits an allen Wochentagen durch verschiedene Bevölkerungsgruppen und für verschiedene Sportarten belegt. Feste Trainingszeiten belegen der TTC Wehrden Jugend und Erwachsene, der SV Wehrden Jugend und TV Wehrden Jugend und Erwachsene. An den Wochenenden finden auch Punktspiele des TTC Wehrden in der Halle statt.

 

Sanierungsbedarf

Die mit der anstehenden Sanierung zu beseitigenden Missstände liegen insbesondere im Zustand des Hallenbodens und im Zustand und der Nutzbarkeit der Duschen, Umkleideräume und sanitären Anlagen. Letztere befinden sich derzeit teilweise im Kellergeschoss des Turnhallengebäudes und teilweise im Kellergeschoss des ehemaligen Schulgebäudes. Sie sind über eine Treppe aus der Vorhalle der Turnhalle heraus zu erreichen. Auf der Ebene der Vorhalle befinden sich noch der Heizungs- und ein Geräteraum.

Der 63-Jahre alte Sportboden in der Halle selbst weist viele Unfallstellen auf. Die Fugen reißen auf, in der Unterkonstruktion sind Einbrüche. Die Verletzungsgefahr steigt.

 

Sanierungskonzept

Die grundsätzlich mittelfristig angestrebte Vollsanierung des Gebäudes der Sporthalle zielt ab auf eine abgestimmte energetische Sanierung, auf die Herstellung der Barrierefreiheit und die Ertüchtigung und Modernisierung der Nebenanlagen, immer vor dem Hintergrund der Verbesserung der Nutzungsbedingungen und damit der Verbesserung der Voraussetzungen für Inklusion und soziale Integration durch gemeinschaftliche sportliche Aktivitäten.

Die letzte Sanierungsmaßnahme am Sporthallengebäude betraf das Walmdach der Halle. Mit der neuen Aluminium-Industriestehfalzeindeckung, dem Wärmedämmverbundsystem sowie den Fenstern in Dreifachverglasung konnten bereits energetische Verbesserungen erreicht werden. Mit den über den Investitionspakt Sportstätten in Aussicht gestellten Geldern sollen u.a. folgende Maßnahmen durchgeführt werden:

In der Halle soll ein neuer flächendynamischer Sportboden mit Fußbodenheizung eingebaut werden. Dadurch können die Deckenheizlüfter mit ihren unfallträchtigen Zuleitungen sowie hohen Vor- und Rücklauftemperaturen ausgebaut werden. Diese Maßnahmen dienen dem Umwelt- und Klimaschutz nachhaltig. Für die Erneuerung der Umkleideräume mit Duschen ist ein Anbau auf Erdgeschossebene geplant. Die derzeit noch dafür genutzten Kellerräume im ehemaligen Schulgebäude werden dem Kompetenzzentrum zur Verfügung gestellt, der Umkleideraum im Keller der Turnhalle wird verfüllt. Damit kann auch die Treppe ins Kellergeschoss entfallen. In diesem Bereich sind WC-Anlagen für Damen, Herren und Behinderte, ein Putzraum sowie ein Technikraum vorgesehen. In Verbindung mit dem geplanten barrierefreien Zugang von außen ins Gebäude über eine Rampe sind dann auch alle Räume barrierefrei zu erreichen.

 

Die für den Um- und Ausbau erforderlichen Architektenleistungen werden vom städtischen Fachdienst 55, Technisches Gebäude – und Projektmanagement, übernommen. Ein Vertreter oder eine Vertreterin des Fachdienstes wird die Entwurfsplanung in den Sitzungen des Ortsrates und des Ausschusses vorstellen.

 

Auf Grundlage der Entwurfsplanung wird ein Förderantrag beim Ministerium für Inneres Bauen und Sport des Saarlandes eingereicht werden. Erst nach Vorliegen des Förderbescheids kann die Ausführungsplanung erarbeitet werden und die Ausschreibung erfolgen. Die eigentliche Baumaßnahme soll dann zusammen mit den Arbeiten zur Sanierung und Modernisierung des Gebäudes des interkulturellen Kompetenzzentrums (s. Beschlussvorlage 2022/1422) erfolgen.

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Finanzielle Auswirkungen

Über das Programm Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten können 820.000 € Bau- und Planungskosten zur Förderung eingereicht werden. Die Förderquote durch Bund und Land beträgt 90 %. Damit verbleiben 82.000 € als Eigenmittel bei der Stadt. Entsprechende Mittel stehen auf der Haushaltsstelle 56500.94100 zur Verfügung.

 

 

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Anlagen

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